26.06.2009

Vorschau: Juli 2009

Die Dinge stehen besser, als sie aussehen. Zwar habe ich bis jetzt nur 4 der 10 im Juni geplanten Rezensionen geschrieben und eine der älteren ausstehenden, aber von 3 Büchern brauche ich nur noch die Rezension zu schreiben und im Juli werde ich wieder mehr Zeit zum Lesen haben.
*auf Holz klopf*

- Shadow Magic von Jaida Jones und Danielle Bennett (HF)

- Die Kinder des Nebels von Brandon Sanderson (HF) x

Rezension: "Schatten des Wolfes" von Patricia Briggs

Titel: Schatten des Wolfes
Original: Cry Wolf; Alpha & Omega, eine Novelle aus der Anthologie On The Prowl

Autor: Patricia Briggs

Genre: Paranormal Fantasy

Seitenzahl: 491

Erscheinungsdatum:
06/09

Bewertung: 7 von 10 Sternen

Reihe: Schatten des Wolfes, ...

Schatten des Wolfes startet eine Ablegerreihe zu Patricia Briggs Mercy Thompson Reihe und besteht aus zwei Teilen.

Teil eins ist die Novelle Alpha und Omega, in der sich die zwei Hauptfiguren, Charles und Anna, kennenlernen.
Charles ist Brans Sohn und dient dem Marrok als Scharfrichter. Wann immer ein Werwolf zur Räson gebracht werden muss, ist Charles zur Stelle. Sein neuester Auftrag führt in nach Chicago.

Teil zwei ist der eigentliche Roman.
Als Charles im Auftrag des Marrok nach Chicagofuhr rechnete er mit vielem, aber nicht, dass er mit einem traumatisierten Omega Wolf als Gefährten nach Hause zurückkehren würde. Anna weiß nicht was es bedeutet ein Omega Wolf zu sein oder in einem gesunden Rudel zu leben. Für sie bedeuten dominante Wölfe Schmerzen und Erniedrigungen. Ihr Wolf hat Charles als Gefährten akzeptiert, die misshandelte Frau, hindessen, kämpft mit ihren Instinkten.
Charles nimmt Anna mit nach Montana, zum Rudel seines Vaters, in der Hoffnung, dass seine Gefährtin dort Ruhe und Heilung findet. Doch es wird ihnen keine Pause gewährt. Ein abtrünniger Werwolf tötet Menschen im benachbarten Naturschutzgebiet und zieht ungewollte Aufmerksamkeit auf den Marrok. Charles, noch immer verletzt von seinem Auftrag in Chicago, wird als Scharfrichter gebraucht und Anna besteht darauf ihren Gefährten zu begleiten ...

Nun denn. Charles und Anna sind Gefährten, aber Anna, traumatisiert durch ihre Erfahrungen in Leos Rudel, hat damit Schwierigkeiten. Durch diese Ausgangssituation verstärkt sich automatisch der Romantikfaktor der Geschichte. Leider fehlten mir dabei etwas die Funken. Ich fand die Chemie zwischen Anna und Charles ganz nett, aber mehr nicht. Überhaupt erweist sich Anna als problematischer Hauptcharakter, dem es im Vergleich zu Mercy an Charisma fehlt. Sie ist ein Omega, ein Werwolf, der Teil des Rudels ist, aber ausserhalb der Rangordnung steht (keinem dominanteren Wolf gehorchen muss). Dominante Wölfe fühlen sich von ihr angezogen (nicht notwendigerweise sexueller Natur) und sind in ihrer Nähe ausgeglichener. Das macht Anna trotz ihrer Probleme zu einer Mischung aus Gutmensch und Glücksdroge. In Kombination mit Charles Stärke und Dominanz gibt es (fast) nichts, das die beiden aufhalten kann. Zu starke, zu perfekte Charaktere, denen alles etwas zu leicht fällt, sind keine guten Protagonisten. Sie wirken bald blass und Schwierigkeiten, die sich ihnen in den Weg stellen, fühlen sich leicht gekünstelt an. So ist es auch in Schatten des Wolfes. Als es zur Aufdeckung kommt, ist es keine Überraschung, wer die Menschen im Wildpark umbringt. Richtige Spannung entwickelt sich erst spät und der Gegner wirkt wie ein übermächtiges Kind mit einem Trotzanfall.
Da hat mir die als Bonus beigefügte Novelle Alpha und Omega besser gefallen. Die Handlung ist besser, ebenso der Spannungsbogen. Leider gibt es dort kleinere Übereinstimmungsprobleme mit Ruf des Mondes, dem ersten Band der Mercy Thompson Reihe. Dort werden nämlich kurz die Ereignisse in Chicago erwähnt, aber die sehen ganz anders aus als die in Alpha und Omega.

Der interessanteste Aspekt des Buches sind die Hintergrundinformationen, die man über diese Welt erfährt, und die Nebencharaktere. Anna und Charles mögen blasser sein als von mir erhofft, aber bei den Nebencharakteren läuft Briggs zur Hochform auf. Vor allem Bran konnte mich positiv überraschen. Man erfährt so einiges über seine Vergangenheit, seine geheimnisvollen Fähigkeiten und warum er mit Leah, seiner gehässigen Frau, zusammen ist.

Schatten des Wolfes hat mich gut unterhalten. Soll diese Ablegerreihe in Zukunft auf eigenen Füßen stehen, und nicht im Schatten der Mercy Thompson Bücher verweilen, muss sich Briggs jedoch noch um einiges steigern.

13.06.2009

Rezension: "Blutlied" von Kim Harrison

Titel: Blutlied
Original: For A Few Demons More

Autor: Kim Harrison

Genre: Paranormal Fantasy

Seitenzahl: 765

Erscheinungsdatum:
06/09

Bewertung: 8 von 10 Sternen

Reihe: Blutspur, Blutspiel, Blutjagd, Blutpakt, Blutlied, Blutnacht, (White Witch Black Curse), ...

In Blutlied muss sich Rachel mit mehreren Dämonen auf einmal herumschlagen, doch das ist nicht ihr einziges Problem. Irgendjemand hat herausgefunden, dass der Fokus in Cincinnati ist und beginnt die Stadt danach umzugraben, ohne bei seinen Methoden sonderlich zimperlich zu sein. Dieses uralte Werwolfartefakt könnte das empfindliche Machtgefüge der Inderländer zerstören und einen verheerenden Rassenkampf auslösen, was Rachel unbedingt verhindern will.

In Blutlied läuft Kim Harrison zur Höchstform auf. Unvorhersehbar und dennoch logisch vermag die Handlung bis zur letzten Seite zu fesseln und verbindet in vorbildlicher Weise Handlungsstränge und Motive aus den vorangegangenen Bänden ohne sich in endlosen Wiederholungen zu ergehen. Das sorgt für mehr Tempo und mehr Platz für Charakterentwicklung. Besonders die lebende Vampirin Ivy, Rachels Mitbewohnerin und Partnerin, kann davon profitieren. Zum ersten Mal kann sie sich als eigenständige Persönlichkeit ins Rampenlicht stellen und nicht nur als schmückendes Beiwerk. Jenks und seine Kinderschar sorgen für Aufheiterung, genauso wie ein widerwillig heiratswilliger Trent. Überhaupt bevölkert mittlerweile eine stattliche Anzahl an Charakteren die Hollows, die aber keineswegs erdrückend wirkt. Lediglich Neueinsteiger könnten damit Probleme haben und sollten deswegen bei früheren Bänden anfangen. Es zahlt sich auf jeden Fall aus!

Als Bonus ist in der deutschen Ausgabe sowie manchen US Ausgaben eine Kurzgeschichte namens Die Brücken von Eden Park (The Bridges of Eden Park) beigefügt. Da die meinige diese Kurzgeschichte nicht enthält, kann ich darüber keine Aussage treffen.

12.06.2009

Rezension: "Die Elementare von Calderon" von Jim Butcher

Übersetzung: Die Elementare von Calderon
Titel: Furies of Calderon

Autor: Jim Butcher

Genre: High Fantasy

Seitenanzahl: 550

Erscheinungsdatum: 06/09

Bewertung: 7 von 10 Sternen

Reihe: Die Elementare von Calderon, Im Schatten des Fürsten, ...

Mit der Paranormale Fantasyreihe Die dunklen Fälle des Harry Dresden/Dresden Files kam Jim Butcher auf die New York Times Bestsellerliste und ins Fernsehen. Sein 6 Bände umspannendes High Fantasy Epos Codex Alera ist weniger bekannt, bietet jedoch alles, was das Herz eines Fantasten begehrt: glaubwürdige Charaktere, ein in sich abgeschlossener Handlungsbogen in jedem einzelnen Buch sowie einer, der den gesamten Zyklus umspannt, jede Menge Action und Spannung, Humor und ein tolles Setting.


Nach tausend glorreichen Jahren steht das Kaiserreich Alera vor dem Zusammenbruch. Der Erste Fürst ist ein alter Mann, mit dem die Blutlinie des Hauses Gaius zu Ende gehen wird und nicht einmal seine enorme Elementarkraft kann das Reich zusammenhalten. Schon scharren die anderen Fürsten in ihren Startlöchern. Bürgerkrieg droht, während die wilden Horden der Marats in das Land einfallen.

Bei ihrer Mission, eine abtrünnige Legion auszuspähen, entdeckt die junge Kursorin Amara eine Verschwörung, bis in die höchsten Kreise des Adles reicht. Auf ihrer Flucht stolpert sie über den 15jährigen, elementarlosen Tavi, sein zu Hause vor einer Maratvorhut warnen muss. Dieses Zusammentreffen löst ein verzweifeltes Wettrennen gegen die Zeit aus, denn Amara glaubt, dass die Verschwörung und die Marats miteinander zu tun haben. Tavi und die junge Spionin müssen die örtliche Garnison erreichen, bevor es zu spät ist.


Elementare sind eine Art Naturgeister. Ob bei täglichen Arbeiten oder im Kampf, die Menschen Aleras haben viele Nutzen für sie gefunden. Je mächtiger jemand ist, desto stärkere und/oder desto mehr Elementare besitzt er. Die junge Spionin Amara, zum Beispiel, besitzt einen starken Luft Elementar und kann fliegen. Tavi hingegen ist eine Missgeburt. Obwohl er bereits 15 Jahre alt ist, kann er noch immer keine Elementare befehligen. Um diesen Nachteil auszugleichen, musste er seinen Einfallsreichtum trainieren. Tavi und Amara sind sympathische Hauptfiguren, mit denen man sich schnell identifizieren kann. Besonders toll finde ich, dass es in diesem Zyklus sowohl starke Frauenfiguren als auch starke Männerfiguren gibt.

Die Welt ähnelt dem römischen Reich der Antike, wird aber auch von anderen Rassen besiedelt. Diese Mischung ist in Fantasygenre selten und es macht großen Spaß darüber zu lesen.

Die Elementare von Calderon bietet einiges an Spannung und Action. Doch er gehört zu den schwächeren Bänden des Codex Alera. Jim Butcher stützt sich noch zu sehr auf altvertraute Konzepte und den Kampf gegen „Monster“. In den folgenden Bänden kann er sich von Mal zu Mal steigern. Die Spannung bleibt hoch, gleichzeitig gewinnen Charaktere, Weltentwurf und Handlung an Tiefe.


Die Elementare von Calderon ist ein actiongeladenes Fantasyabenteuer. Wer die Reise anbricht, wird es nicht bereuen. Insbesondere Fans von James Clemens würde ich den Codex Alera empfehlen.


08.06.2009

Rezension: "I Am Not A Serial Killer" von Dan Wells

Titel: I Am Not A Serial Killer
Übersetzung: Ich bin kein Serien Killer

Autoren: Dan Wells

Genre: Psychologischer Horror

TB, Seitenanzahl: 288

Erscheinungsdatum:
03/09
Erscheinungsdatum Üb: 09/09

Bewertung: 9 von 10 Sternen

Reihe: I Am Not A Serial Killer, Mr. Monster, ...


Dan Wells habe ich entdeckt, weil er zusammen mit Brandon Sanderson (Warbreaker) einen erstklassigen Podcast für angehende Autoren betreibt. Auch wenn Horror nicht zu meiner üblichen Lektüre gehört, wurde meine Neugier geweckt. Zum Glück, ansonsten wäre mir eine fantastische Geschichte entgangen.


John Wayne Cleaver ist 15 Jahre alt und sich ziemlich sicher, dass es sei
n Schicksal ist, ein Serienmörder zu werden. Deswegen hat er eine Reihe von Regeln aufgestellt, die ihn daran hindern sollen. Er geht Tieren aus dem Weg, vermeidet Konfrontationen und hat einen „besten Freund“. Nur weil John ein Soziopath ist, alle Früherkennungsmerkmale eines Serienmörders aufweist und sich sein Name sich mit drei verschiedenen Serienmördern in Verbindung bringen lässt, heißt dass nicht, dass er selbst einer werden möchte.
Die guten Vorsätze halten, bis eine Mordserie das verschlafene Örtchen in Panik versetzt und John sein inneres Monster freilässt um den Mörder zu schnappen.


I Am Not A Serial Killer
kann man sich als eine Mischung zwischen Dexter, Six Feet Under und dem Besten von Wolfgang Hohlbein vorstellen.
Getragen wird die Geschichte vom Ich-Erzähler John Wayne Cleaver, einem faszinierenden Charakter. Er ist Soziopath mit hohem Aggressionspotential und sich dessen bewusst. John versucht seine fehlende Empathie, sein fehlendes Gespür für normale menschliche Interaktionen durch Logik wettzumachen und seine Aggressionen im Zaum zu halten. Dieser oftmals scheiternde Kampf eine, wenn schon nicht normale, möglichst harmlose Fassade aufzubauen, erweckt wiederum Empathie im Leser. Umso schockierender sind die Szenen in denen Johns Triebe, die er „Mr. Monster“ getauft hat, mit ihm durchgehen. Man weiß zwar, dass er kein netter Junge ist, aber seine normalerweise kontrollierten Gedanken in diesen Momenten zu lesen, ließ mir die Schauer über den Rücken fahren. Interessant sind a
uch die Reaktionen seiner Umwelt, die überforderte Mutter, der ahnungslose Alibifreund, der besorgte Psychiater. Alles in allem handelt es sich auch bei den Nebenfiguren um runde, vielschichtige Charaktere.
Die Handlung beginnt als eine Leiche in das Beerdigungsinstitut eingeliefert wird und John, der gerne im Familienunternehmen mithilft, entdeckt, dass dem Toten eine Niere fehlt. Wenige Tage darauf wird eine weitere Leiche mit entwendeten Organen gefunden und John ist sich sicher: in seiner verschlafenen Ortschaft geht ein Serienmörder um! Ich möchte nicht zuviel verraten, aber dieser Serienkiller hat einen paranormalen Hintergrund.
Schließlich stellt sich die Frage, wer das wahre Monster ist. John, der all seine Regeln über den Haufen geworfen hat um den Mörder zu schnappen oder der Mörder. Dieser begeht schreckliche Taten, verfügt aber über nachvollziehbare Gründe und mehr Moral als John.
Handlungs- und Spannungsbogen sind charakterorientiert. Es gibt kaum Actionszenen, fast die ganze Spannung basiert auf persönlichen Dramen. Dafür ist diese Art von Spannung umso höher.


I Am Not A Serial Killer lässt sich als Psychologischer Horror, Thriller oder gruselige Paranormale Fantasy lesen und spricht Erwachsene und Jugendliche gleichermaßen an. Egal welche Sparte man üblicherweise bevorzugt, dieses Buch ist lesenswert, denn es handelt sich um eine erstklassige, charakterorientierte Geschichte.

02.06.2009

Rezension: "White Witch, Black Curse" von Kim Harrison

Titel: White Witch, Black Curse

Autoren: Kim Harrison

Genre: Paranormale Fantasy

TB, Seitenanzahl: 560

Erscheinungsdatum:
06/09

Bewertung: 6 von 10 Sternen
mal">Reihe: Dead Witch Walking; The Good, The Bad and The Undead; Every Which Way But Dead; A Fistful Of Charms; For A Few Demons More; The Outlaw Demon Wails/Where Demons Dare, White Witch, Black Curse; ....


Ich bin froh ein paar Monate auf die günstigere UK Ausgabe gewartet zu haben, denn White Witch, Black Curse hat mir überhaupt nicht gefallen. Anstatt auf dem spannenden Finale von Band 6. aufzubauen und mehr über das Nevernever und die Beziehung zwischen Dämonen und Hexen zu schreiben, fischt die Autorin in abgestandenen Gewässern. Einer der zentralen Punkte der Handlung ist die Aufklärung von Kistens Tod. Leider kommt diese ein paar Romane zu spät. Es fehlt ihr an emotionalem Punch. Rachel hat seit dem Tod ihres Freundes so viel erlebt, wäre beinahe eine Blut-Beziehung mit Ivy eingegangen und hat mit Marchall einen Quasi-Freund, dass ich mich für Kistens Schicksal kaum noch interessieren konnte. Dass dieser Handlungsfaden derart aufgebaut und dramatisiert wird und es dann zu einer furchtbar antiklimatischen, sinnlosen Auflösung kommt, hat mich nur noch genervt.

Aber okay, Kistens Tod aufzuklären war notwendig. Nicht notwendig war es jedoch drei Kurzgeschichten, die in Anthologien erschienen sind, in diesem Buch zu verwursten: „Undead in the Garden of Good and Evil“ aus Dates from Hell, „Dirty Magic“ aus Hotter than Hell und „Two Ghosts for Sister Rachel“ aus Holidays are Hell. Man kann White Witch, Black Curse verstehen, ohne diese Kurzgeschichten gelesen zu haben. Dann fehlt es jedoch an Hintergrundwissen und emotionaler Beteiligung. Das beste Beispiel dafür ist Pierce aus „Two Ghosts for Sister Rachel“. Man bekommt gesagt, dass er der Mann ist, an dem Rachel alle anderen misst, noch während sie Kistens Mörder sucht und Marchall ihr Quasi-Freund ist. Für jemanden, der diese Geschichte nicht kennt, taucht Pierce aus dem Nichts auf und übernimmt ohne Grund eine wichtige Rolle in Rachels Leben. Ich war völlig vor den Kopf gestoßen! Ähnlich erging es mir mit dem Banshee-Handlungsfaden aus „Dirty Magic“. Banshees sind sehr gefährliche Wesen, die sich von Emotionen ernähren und dabei Menschen töten können. Rachel soll einen solchen Banshee und deren Babytochter einfangen und zur Rechenschaft ziehen und ist damit hoffnungslos überfordert.

Ob Harrison mit dieser Verwurstung den Verkauf ihrer Anthologien ankurbeln wollte oder nicht, ich war von dieser Taktik nicht begeistert.

Während man von diesen Handlungsfäden überrumpelt wurde, werden andere ewig lange hinausgezogen. Jenks Frau Matalina steht nun schon seit einigen Romanen an Todes Schwelle (lass sie doch endlich sterben!) und Jenks verwandelt sich von einem lustigen Sprüchemacher in einen Dauernörgler. Irgendwie fand ich das sogar gut, es zeigt Charakterentwicklung, doch senkte sich dadurch der Fun-Faktor des Romans. Des weiteren hatte ich gedacht, dass Ivy und Rachel endlich wissen, wo sie miteinander stehen und nicht mehr ewig auf diesem Thema herumgeritten würde. Falsch gedacht. Wenn gerade einmal nichts passiert, holt Harrison es aus der Ecke und Vampirpheromone gehen über.

Überhaupt scheint Rachel in White Witch, Black Curse einige Rückschritte zu machen. Sie macht dumme Fehler (wieso hat sie keine Ahnung wie man sich auf einer Crime Szene verhält?), ist unvorbereitet (vergisst ihre Waffe) und verantwortungslos, schwankt ständig zwischen extremen Emotionen und beklagt sich selbst. „Wenn ich doch nur erklären könnte – Wenn sie mich doch nur verstehen würden – Ich bin gar nicht so – Alle sind gegen mich“ sind ihre Lieblingssätze. Dieser Emomist ging mir fürchterlich auf den Keks. Er streckt auch die Handlung, die im Vergleich zu den anderen Hollows Romanen sehr zäh und behäbig ist.

Irgendwie will keine Spannung aufkommen und das Finale ist wie oben angedeutet eine Enttäuschung.

Jede Fantasyreihe hat ihre Hochs und Tiefs. Ich hoffe nur, dass Kim Harrison dieses Tief überwinden kann.