Autoren: Kim Harrison
Genre: Paranormale Fantasy
TB, Seitenanzahl: 560
Erscheinungsdatum: 06/09
Bewertung: 6 von 10 Sternen
mal">Reihe: Dead Witch Walking; The Good, The Bad and The Undead; Every Which Way But Dead; A Fistful Of Charms; For A Few Demons More; The Outlaw Demon Wails/Where Demons Dare, White Witch, Black Curse; ....
Ich bin froh ein paar Monate auf die günstigere UK Ausgabe gewartet zu haben, denn White Witch, Black Curse hat mir überhaupt nicht gefallen. Anstatt auf dem spannenden Finale von Band 6. aufzubauen und mehr über das Nevernever und die Beziehung zwischen Dämonen und Hexen zu schreiben, fischt die Autorin in abgestandenen Gewässern. Einer der zentralen Punkte der Handlung ist die Aufklärung von Kistens Tod. Leider kommt diese ein paar Romane zu spät. Es fehlt ihr an emotionalem Punch. Rachel hat seit dem Tod ihres Freundes so viel erlebt, wäre beinahe eine Blut-Beziehung mit Ivy eingegangen und hat mit Marchall einen Quasi-Freund, dass ich mich für Kistens Schicksal kaum noch interessieren konnte. Dass dieser Handlungsfaden derart aufgebaut und dramatisiert wird und es dann zu einer furchtbar antiklimatischen, sinnlosen Auflösung kommt, hat mich nur noch genervt.
Aber okay, Kistens Tod aufzuklären war notwendig. Nicht notwendig war es jedoch drei Kurzgeschichten, die in Anthologien erschienen sind, in diesem Buch zu verwursten: „Undead in the Garden of Good and Evil“ aus Dates from Hell, „Dirty Magic“ aus Hotter than Hell und „Two Ghosts for Sister Rachel“ aus Holidays are Hell. Man kann White Witch, Black Curse verstehen, ohne diese Kurzgeschichten gelesen zu haben. Dann fehlt es jedoch an Hintergrundwissen und emotionaler Beteiligung. Das beste Beispiel dafür ist Pierce aus „Two Ghosts for Sister Rachel“. Man bekommt gesagt, dass er der Mann ist, an dem Rachel alle anderen misst, noch während sie Kistens Mörder sucht und Marchall ihr Quasi-Freund ist. Für jemanden, der diese Geschichte nicht kennt, taucht Pierce aus dem Nichts auf und übernimmt ohne Grund eine wichtige Rolle in Rachels Leben. Ich war völlig vor den Kopf gestoßen! Ähnlich erging es mir mit dem Banshee-Handlungsfaden aus „Dirty Magic“. Banshees sind sehr gefährliche Wesen, die sich von Emotionen ernähren und dabei Menschen töten können. Rachel soll einen solchen Banshee und deren Babytochter einfangen und zur Rechenschaft ziehen und ist damit hoffnungslos überfordert.
Ob Harrison mit dieser Verwurstung den Verkauf ihrer Anthologien ankurbeln wollte oder nicht, ich war von dieser Taktik nicht begeistert.
Während man von diesen Handlungsfäden überrumpelt wurde, werden andere ewig lange hinausgezogen. Jenks Frau Matalina steht nun schon seit einigen Romanen an Todes Schwelle (lass sie doch endlich sterben!) und Jenks verwandelt sich von einem lustigen Sprüchemacher in einen Dauernörgler. Irgendwie fand ich das sogar gut, es zeigt Charakterentwicklung, doch senkte sich dadurch der Fun-Faktor des Romans. Des weiteren hatte ich gedacht, dass Ivy und Rachel endlich wissen, wo sie miteinander stehen und nicht mehr ewig auf diesem Thema herumgeritten würde. Falsch gedacht. Wenn gerade einmal nichts passiert, holt Harrison es aus der Ecke und Vampirpheromone gehen über.
Überhaupt scheint Rachel in White Witch, Black Curse einige Rückschritte zu machen. Sie macht dumme Fehler (wieso hat sie keine Ahnung wie man sich auf einer Crime Szene verhält?), ist unvorbereitet (vergisst ihre Waffe) und verantwortungslos, schwankt ständig zwischen extremen Emotionen und beklagt sich selbst. „Wenn ich doch nur erklären könnte – Wenn sie mich doch nur verstehen würden – Ich bin gar nicht so – Alle sind gegen mich“ sind ihre Lieblingssätze. Dieser Emomist ging mir fürchterlich auf den Keks. Er streckt auch die Handlung, die im Vergleich zu den anderen Hollows Romanen sehr zäh und behäbig ist.
Irgendwie will keine Spannung aufkommen und das Finale ist wie oben angedeutet eine Enttäuschung.
Jede Fantasyreihe hat ihre Hochs und Tiefs. Ich hoffe nur, dass Kim Harrison dieses Tief überwinden kann.
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