30.03.2009

Rezension: "The Shadow Queen" von Anne Bishop

Titel: The Shadow Queen

Autor: Anne Bishop

Genre: Romantische Fantasy

Seitenanzahl: 448

Erscheinungsdatum: 03/09

Bewertung: 7 von 10 Sternen



Obwohl Anne Bishop andere Zyklen geschrieben hat, kehrt sie immer wieder zu ihrem erfolgreichsten zurück, den Black Jewels. Nach einem Prequel (The Invisible Ring), einer Kurzgeschichtensammlung (Dreams Made Flesh) und einer Geisterhausgeschichte (Tangled Webs), wendet sich die Autorin wieder einem ambitionierteren Projekt, das zwei Teile umspannen soll. Auf The Shadow Queen soll im März 09 Shalador’s Lady folgen.

Der Hexensturm und der darauffolgende Aufstand der Landens hat das Blut in Tereille empfindlich geschwächt. In Dena Nehele gibt es keine einzige Königin im regierungsfähigen Alter. Deswegen bittet der stolze Kriegerprinz Theran, Nachfahre der Grauen Herrin und Jareds, die SaDiablo Familie um Hilfe.

Trotz all ihrer Bemühungen hat Cassidy ihren ersten Hof an eine jüngere, hübschere und glamourösere Königin verloren. Sie wagt den Neubeginn in Tereille, doch kann sie die verbitterten und misstrauischen Krieger überzeugen oder wird ihr dort dasselbe Schicksal widerfahren?

Langsam höre ich mich an wie eine festgehangene Platte, aber ich bleibe dabei. Im Vergleich zu der ursprünglichen Trilogie (Daughter of the Blood, Heir to the Shadows , Queen of Darkness) fehlt es den neueren Black Jewels Romanen an Biss. The Shadow Queen bildet keine Ausnahme. Der Ton ist leichter geworden und Charaktere neigen dazu, mit ihren emotionalen Ausbrüchen zu übertreiben, wodurch sie an Glaubwürdigkeit einbüßen (zb. stehen die Kriegerprinzen wegen jedem Mückenstich am Rande der „killing edge“, nur um kurz darauf einen Lachanfall zu bekommen).

Aber diese Rezension soll keine Aufzählung dessen werden, was ich vermisse. Das hätte The Shadow Queen nicht verdient. Es zählt nämlich zu den besseren neuen Black Jewels Büchern. Endlich setzt sich Bishop mit den Konsequenzen des Hexensturmes und der Dezimierung des Blutes in Tereille auseinander. Schon allein dadurch wird die Handlung solider als etwa in Tangled Webs.

Die neuen Charaktere sind vielversprechend. Cassidy mag für meinen Geschmack etwas zu sehr Liebkind sein, doch gerade diese Eigenschaft sorgt für interessante Szenen, wenn sie die verbitterten Krieger konfrontieren muss. Auch die Wahl ihres Konsort ist eine angenehme Überraschung. Mehr sei dazu nicht verraten ;-) Die faszinierendste Figur in meinen Augen ist Theran, ein verbitterter, misstrauischer Kriegerprinz, der über seine neue Königin ganz und gar nicht glücklich ist. Er versteht ihre Art nicht, befürchtet, dass sie nicht glamourös und geschickt genug sei um einen Hof zusammenzuhalten. Trotzdem braucht er sie und er wäre bereit alles für seine geliebte Heimat zu tun. Spannungen, die sich auf andere Mitglieder des Hofes ausweiten, scheinen vorprogrammiert.

Neben der Haupthandlungen baut Bishop wieder zahlreiche Anekdoten aus dem Leben der SaDiablo Familie ein. Sadi, Jaenelle, Saetan und Lucivar, sie alle kommen vor. Da ich diesbezüglich im Vorfeld einige negative Äußerungen gehört habe (zu viel SaDiablo, zuwenig Cassidy), hegte ich einige Befürchtungen und wurde positiv überrascht. Es stimmt dass die SaDiablo Familie einen dominanten Part einnimmt, doch ihre Szenen fügen sich (zumeist) sinnvoll in die Haupthandlung ein. Außerdem mag ich diese Gastauftritte und höre immer gerne Neues von Sadi, Saetan und Lucivar.

Wer am leichteren Ton Gefallen gefunden hat, wird The Shadow Queen lieben. Es ist ein Buch für Fans, denn Kenntnis der ursprünglichen Trilogie ist vonnöten und Kenntnis der anderen Bände wäre hilfreich.

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