30.03.2009

Rezension: "The Skewed Throne" / "Die Assassine" von Joshua Palmatier

Titel: The Skewed Throne
Übersetzung: Die Assassine

Autor: Joshua Palmatier

Genre: High Fantasy

Seitenanzahl: 384
Seitenanzahl Üb.: 384

Erscheinungsdatum: 11/06
Erscheinungsdatum Üb.: 04/09

Bewertung: 7 von 10 Sternen


Varis kann sich hehre Ideale nicht leisten - in den Slums von Amenkor tobt der Kampf ums Überleben und wer zu schwach ist, kommt unter die Räder. Deswegen greift sie mit beiden Händen zu, als ein Assassine der Herrscherin sie zu seiner Gehilfin machen möchte. Wie ein Schwamm saugt sie das Wissen und die Zuneigung auf, die Erick ihr vermittelt.
Doch bald kommen dem Mädchen erste Zweifel. Varis hat die Gabe, die wahre Natur eines Menschen zu sehen, und nicht alle Zielpersonen sind eines Verbrechens schuldig. Und das ist nur eines der vielen Zeichen, dass mit Amenkor etwas nicht stimmt. Langsam aber sicher geht die Stadt ihrem Niedergang entgegen und die Herrscherin, die auf dem verzerrten Trohn sitzt, scheint der Ausgangspunkt aller Probleme zu sein.

Joshua Palmatier hat ein überraschend berührendes Debüt hingelegt, dessen Prosa noch etwas Schliff vertragen könnte, aber durch seine ungewöhnliche Protagonistin vollends überzeugt.Varis ist ein Teenager, der schon zu viel gesehen und zu viel erlebt hat. Für Naivität und Schwäche ist kein Platz in ihrem Leben. Aber in den seltenen Momenten, in denen ihr Zuneigung gezeigt wird, droht sie zu zerbrechen. Diese (für Fantasyheldinnen) ungewöhnlich pragmatische Lebenseinstellung gepaart mit Varis Zerbrechlichkeit hat mich beeindruckt und macht dieses Buch auch für Erwachsene lesenswert. Andererseits wird diesem Thema zuviel Zeit gewidmet - eine gewisse Reduktion wäre Handlung und Spannung dienlich gewesen (So wird mir Varis als "das sich übergebende Mädchen" in Erinnerung bleiben ;-)
Auch hätte ich mir eine eingehendere Erklärung bezüglich des Magiesystems gewünscht: der Leser hat den Wissensstand von Varis, die durch Versuch und (schmerzhaften) Irrtum ihren Weg ertasten muss. Hier erwarte ich mir mehr von Band zwei und drei der Trilogie.

Was ein Abklatsch von Trudi Canavans Gilde der Schwarzen Magier hätte sein können, ist ein eigenständiges Werk geworden, das Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen ansprechen wird.

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