24.04.2009

Rezension: "Corambis" von Sarah Monette

Titel: Corambis

Autor: Sarah Monette

Genre: High Fantasy

HC, Seitenanzahl: 432

Erscheinungsdatum:
04/09

Bewertung: 7 von 10 Sternen

Reihe: Melusine, The Virtu, The Mirador, Corambis


Corambis
ist der letzte Teil des Doctrine of Labyrinths Quartets. Man folgt dem Zauberer Felix Harrowgate und seinem Halbbruder Mildmay auf dem Weg in ihr Exil, wo sie in das Nachspiel eines Bürgerkrieges geraten.

Kay, Marktgraf von Rothmailin, ist der einzige überlebende Feldherr der Rebellion. In seiner Verzweiflung wollte sein Prinz ein altes Artefakt reaktivieren, eine Maschine, die den Legenden nach Calloxa vor seinen Feinden beschützen sollte. Stattdessen kamen er und seine Gefolgsleute grausam ums Leben. Nur Kay überlebte wie durch ein Wunder. Nun dient er Corambis als Sündenbock und muss die Schmach alleine tragen.

Man merkt deutlich, dass die Autorin sich mehr Zeit für diesen Roman nehmen konnte. Er macht einen sehr glatten, ausbalancierten Eindruck.
Wie immer glänzt Sarah Monette durch ihre Sprache, ihre Ich-Erzähler sind ausdruckstark und individuell und faszinieren auf voller Linie. Sie bringt den Beweis dar, dass ein Protagonist nicht liebenswürdig oder sympathisch sein muss, um eine Geschichte tragen zu können. Er muss nur faszinierend genug sein. Felix ist das ohne jeden Zweifel. Neben ihm und Mildmay wird ein neuer Ich-Erzähler eingeführt, Kay. Anstatt wie ein Mauerblümchen neben diesen starken Charakteren zu verblassen, hatte er die interessanteste Geschichte und das ist mehr als ich erwartet hatte.

Die Handlung (noch die der stärkste Punkt Monettes) fließt natürlich ohne große Löcher ihrem anvisierten Ende entgegen, dass Felix und Mildmay an einem besseren Platz lässt. Besonders schön kann man Felix Charakterentwicklung mitverfolgen. Endlich schließt er Frieden mit sich und seiner Vergangenheit , was aber nicht heißen soll, dass er nicht noch immer ein temperamentvolles A* sein kann ;-) Milday steht weniger im Zentrum, sondern unterstützt seinen Bruder auf seiner Reise. Dabei ist er berührend und liebenswürdig wie immer.
Allerdings hat die Handlung, abgesehen von dieser Charakterentwicklung, inhaltlich nicht viel zu bieten. Es fehlen Drama, Action und Spannung. Konfliktpotential wäre genug vorhanden, aber Monette macht nicht viel daraus. Stattdessen poliert sie die Handlung stromlinienförmig zurecht. Das Resultat ist hübsch anzusehen, aber nicht aufregend.

Anstatt mit einem Knaller endet das Doctrine of Labyrinths Quartet mit einem leisen "Schön war's" (was man vom Cover nicht behaupten kann).
Corambis ist definitiv nur ein Buch für Fans, die mit der Reihe vertraut sind und am weiteren Schicksal von Felix und Mildmay interessiert sind.

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