Autor: Carol Berg
Genre: High Fantasy
HC, Seitenanzahl: 432
Erscheinungsdatum: 05/08
Bewertung: 7 von 10 Sternen
Reihe: Flesh and Spirit, Breath and Bone
Flesh and Spirit, Teil eins des Lighthouse Duetts, hatte ich vor ungefähr einem Jahr gelesen und ich konnte mich noch gut an Charaktere und Handlung erinnern. Also hielt ich ein neuerliches Lesen für unnotwendig. Deswegen kann ich nicht zu 100% sagen, ob die Schwierigkeiten, die mir Breath and Bone bereiteten, aus dieser Fehleinschätzung resultieren oder auf einer Schwäche des Buches beruhen. Ich vermute, es ist eine Mischung aus beidem.
Valens Sprache (er ist der Ich-Erzähler) ist schön, blumig, aber auch gewöhnungsbedürftig. Am besten kommt sie bei der Beschreibung von inneren Konflikten, Landschaften und ähnlichem zur Geltung. Für geradlinige und temporeiche Actionszenen eignet sie sich weniger. Die Sprache erscheint dann zu umständlich, zu aufgebläht und gleichzeitig zu hektisch, weil sie für wenig Action viele Worte benötigt. Ich muss deutlich sagen, dass dies kein Fehler der Autorin ist – sie behält Valens Sprache selbst in schwierigen Situationen bei – doch das Ergebnis ist ungünstig.
Weiters hat sich Berg zuviel Handlung für den zweiten Teil aufgehoben und muss nun in kurzer Zeit jede Menge Erkenntnisse, Charakterentwicklung und Auseinandersetzungen unterbringen. Was passiert ist toll, keine Frage. Besonders die Begegnungen mit den Danae haben mich fasziniert. Ihre ätherische Fremdartigkeit, ihre Naturverbundenheit und ihre Liebe zum Tanz, aber auch ihre Arroganz werden perfekt dargestellt. Gemeinsam mit Valens seltsamen Talent für Karten sind sie das Highlight des Buches. Doch der Handlungsbogen bietet kein schönes, ausgewogenes Bild. Manchmal zu hektisch, dann wieder ausladend will er allem Rechnung tragen und kommt immer wieder zu kurz.
Was mir in Bergs Romanen noch nie gefallen hat, ist ihr Umgang mit Liebesbeziehungen. Trifft der Held auf eine (scheinbar) gefühlskalte, dominante und kompetente Frau, die er nicht ausstehen kann, kann man sich sicher sein, dass er ihr am Ende verfallen ist. So ist es auch in Breath and Bone.
Das klingt alles sehr negativ, und ja, ich muss sagen, ich hatte mehr erwartet. Wenn mich ein Buch erst ab Seite 200 packt, ist das ein schlechtes Zeichen.
Doch Breath and Bone hat auch viele positive Seiten. Das Setting, das Exotisches mit Vertrautem vereint, die vielschichtigen Charaktere und die faszinierende Handlung (auch wenn die Darbietung nicht immer optimal ist) entschädigen so einiges und machen den Roman trotz seiner Schwächen lesenswert.
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