11.04.2009

Rezension: "Magic Strikes" von Ilona Andrews

Titel: Magic Strikes

Autor: Ilona Andrews

Genre: Paranormale Fantasy

Seitenanzahl: 320

Erscheinungsdatum:
03/09

Bewertung: 9 von 10 Sternen

Reihe: Magic Bites, Magic Burns, Magic Strikes


Sobald Gestaltwandler in die Pubertät geraten, haben sie die Wahl: entweder folgen sie dem Code und leben ein Leben voll Selbstdisziplin unterwerfen sich den strengen Regeln des Packs oder sie lassen dem inneren Biest freien Lauf und werden zum Loup.
Dass Jim, der Sicherheitsberater des Packs und Currans Vertrauter, sich plötzlich dafür entscheidet die Regeln des Packs zu brechen, einen Mord zu verheimlichen und sich in die Geschäfte der Mitternachtsspiele zu involvieren ist schlimm genug. Dass Derek dafür büßen muss und fast ums Leben kommt, ist unverzeihlich. Was hat Jim vor und was geschieht in der blutgetränkten Arena der Mitternachtsspiele? Kate nimmt die Ermittlungen auf. Doch wird sie sich auf Jims Seite schlagen oder auf die des Packs und damit Currans?

Lobeshymnen sind nicht meine Stärke. Ich sage es, wie ich es sehe. Ich kenne niemanden, der derzeit bessere Paranormale Fantasy schreibt als Ilona Andrews. Wenn ich einen Beschwerdepunkt habe, sind es die Cover und dafür kann ein Autor bekanntlich nichts. Ilona Andrews hätte etwas Besseres verdient als eine Frau, die sich den Kopf mit einem Schwert kahlrasieren möchte.
Das Autorenduo, das hinter dem Namen steckt, hat ein untrügliches Gespür fürs Genre. Es verleiht vertrauten, beliebten Elementen einen neuen Anstrich und hebt sich dadurch weit von der Masse ab. Selbst im dritten Band noch fasziniert das Setting. Atlanta, das abwechselnd von magischen und technologischen Wellen heimgesucht wird, ist ein Schmelztiegel verschiedenster Kulturen und Rassen und bildet den perfekten Hintergrund für Konflikte aller Art. Ebenso interessant ist, wie die Nekromanten mit ihren Vampirställen arbeiten oder das Rudel der Gestaltwandler funktioniert. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal mit Curran, dem Herrscher der Gestaltwandler, Mitleid haben könnte, weil er sich mit diesem Haufen herumschlagen muss, aber in Magic Strikes ist es soweit ;-) Besonders gefällt mir, dass nicht nur die "gewöhnlichen" Gestaltwandler wie Werwölfe oder Tiger vorkommen, sondern auch exotischere wie Werehyänen (Raphael ist toll!), Ratten oder Bären.
Ein weiterer Glanzpunkt sind die Charaktere. Ilona Andrews füllt nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Nebenfiguren mit Leben. Derek, Jim, Andrea, Dr. Doolittle, Raphael & Co sie sind eigenständige Personen und wenn einer von ihnen in Gefahr gerät, ist man ebenso um sie besorgt wie um Kate.
Was Kate angeht, kann man eine deutliche Charakterentwicklung sehen. Sie ist willens mehr Verantwortung zu übernehmen und tiefergehende Beziehungen einzugehen, auch wenn es sie in das Sichtfeld ihres Vaters bringt. Auch ihre Beziehung zu Curran macht Babyschritte voran. Currans - ähm - ungewöhnliches Werben und Kates Reaktionen darauf amüsieren mich köstlich.
Ilona Andrews hat nicht nur gute Ideen, sie besitzt auch das schriftstellerische Rüstzeug um sie umzusetzen. Sie ist stark im Ausdruck und kann Atmosphäre und verschiedenste Emotionen transportieren ohne ausschweifend oder blumig zu werden. Düstere Momente wechseln sich mit humorvollen und alltäglichen ab, wodurch sie noch eindringlicher werden.
Die Handlung ist kompakt, in kurzer Seitenzahl passiert relativ viel, wodurch Tempo und Spannung hoch bleiben. Das Resultat ist ein Page Turner aller erster Güte.
Zu guter Letzt kommt auch etwas Bewegung in Kates Vendetta gegen den Nekromanten Roland, ihren Vater. Es scheint so als wolle Andrews diesen Handlungsfaden konsequent verfolgen. Ich bin froh darüber, den es gibt genug ziel- und endlose Reihen in diesem Genre. Derzeit sind 7 Bände für Kate Daniels geplant und ich kann es kaum erwarten sie zu lesen.

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