10.11.2009

Rezension: "Mark of the Demon" von Diana Rowland

Titel:Mark of the Demon

Autoren: Diana Rowland

Genre: Paranormale Fantasy

Seitenanzahl: 384

Erscheinungsdatum:
06/09

Bewertung:7 von 10 Sternen

Reihe: Mark of the Demon, Blood of the Demon, ...




Dämonenbeschwörung mag ein ungewöhnliches Hobby sein und sich mit einem reichen Sozialleben nur schwer vertragen, aber Detective Kara Gillian war schon immer ein Eigenbrötler. Sie steht kurz davor ihre bislang größte Beschwörung durchzuführen, als die Symbolmorde wieder anfangen und das Polizeibüro in helle Aufregung versetzen. Vor drei Jahren, als Kara bei der Polizei anfing, war der Serienmörder das letzte Mal tätig. 13 gefolterte und auf grausamste Art ermordete Leichen wurden aufgefunden, bis die Morde plötzlich stoppten. Da sich Kara am besten mit dem Fall auskennt, wird sie mit der Leitung betraut. Es ist ihr erster großer Fall und sie ist sich sicher, dass die Symbole auf den Leichen nekromantische Zeichen sind. Nur über deren Bedeutung ist Kara sich nicht im Klaren und dann geht ihre große Beschwörung plötzlich ganz schrecklich schief ...

Nur zwei Szenen hätten überarbeitet werden müssen, und Mark of the Demon wäre das bislang beste Paranormale Fantasydebüt 2009 gewesen. Stattdessen muss sich Diana Rowland mit mickrigen 3.5 Sternen zufrieden geben. Was hat diese Autorin so richtig und was so falsch gemacht?
Mit Detective Kara Gillian hat die Autorin eine tolle Protagonistin geschaffen, die im richtigen Maße über Kompetenz und Verletzlichkeit verfügt. Karas engster sozialer Kontakt ist ihre Tante, die sie aufgezogen hat und gleichzeitig auch ihre Mentorin ist. In gewissen sozialen Situationen (vor allem in Liebesbelangen) fühlt sie sich deswegen etwas überfordert. Sie bevorzugt die strengen Regeln, die die Interaktionen mit Dämonen festlegen, und sie ist stolz auf ihr Talent. Ähnlich ergeht es Kara mit ihrer Arbeit - sie kennt ihre Rolle und fühlt sich trotz mancher Schwierigkeiten wohl darin. Da Rowland selbst lange Zeit im Polizeidienst stand, wird Karas Arbeitsalltag mit zahlreichen Details belebt, von denen andere Autoren keine Ahnung haben. Egal ob es um interne Rivalitäten, Machogehabe, Bürokratismus, Details einer Tatortbestandsaufnahme oder gewisse Fachausdrücke geht, man merkt, dass die Autorin weiß, worüber sie schreibt und deswegen wirkt alles umso realistischer. Der Fall - die Symbolmorde - und seine Aufklärung sind spannend und sinnvoll mit Karas Tätigkeit als Dämonenbeschwörerin verwoben. Leider begeht die Autorin am Höhepunkt - der Konfrontation des Serienmörders mit der Heldin - ihren zweiten großen Fehler: Die Szene ist das Paradebeispiels eines Bösewichtmonologes (Du warst klug genug herauszufinden wer ich bin, aber es wird dir nichts nutzen, denn ich werde dich vernichten! Buwaha! Autsch - so war das nicht geplant!) Die Szene war so klischeehaft und albern, dass ich mich fremdgeschämt habe. Der Abspann war zum Glück halbwegs gelungen und konnte mich wieder mit der Geschichte versöhnen.
Doch die Autorin vermasselt nicht nur den Höhepunkt, auch die zweitwichtigste Stelle des Buches - Karas große Dämonenbeschwörung - wurde ein unangenehmes Erlebnis. Ich dachte, ich befände mich im falschen Buch, als sich der Dämon als dominanter Sexprotz herausstellte, der die Heldin zu einem Sexabenteuer verführt, dass diese wiederum über Kapitel hinaus bereut. Eine Szene wie diese, geschrieben in dieser Form, mag für Paranormale Romance in Ordnung gehen. Hier war die Diskrepanz zwischen dem, was die 45 Seiten zuvor und dem, was danach kam, einfach zu groß. Sie fühlte sich an wie ein Fremdkörper. Wäre die Szene anders geschrieben (weniger auf den sexy Thrill ausgerichtet) wäre sie vielleicht in Ordnung gegangen, weil dieses Stelldichein bestimmte, wichtige Konsequenzen für die Handlung hat. So war ich nur vor den Kopf gestoßen.
Und weil ich schon beim Thema bin. In Mark of the Demon gibt es einen zweiten potentiellen Love Interest für Kara. Anfangs erschien er mir interessant, doch je mehr Szenen er hatte, desto näher man ihn kennen lernte, desto unwirklicher erschien er mir.

Fazit? Ich glaube Diana Rowland hat das Zeug zu einer großartigen Autorin. 90% ihres Debütromanes sind hervorragend geschrieben. Schade nur, dass es gerade die wichtigen Szenen sind, die sie verbockt hat. Ich werde Rowland auf jeden Fall noch eine Chance geben und mir den nächsten Teil der Reihe zulegen.

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