Autor: Jane Lindskold
Genre: Paranormale Fantasy
Seitenanzahl: 512
Erscheinungsdatum: 06/09
Bewertung: 7 von 10 Sternen
Reihe: Thirteen Orphans, Nine Gates, ...
Paranormale Fantasy mit einem Magiesystem basierend auf chinesischer Mythologie und Mahjong? Das muss ich probieren, dachte ich mir. Dennoch wartete ich auf die Taschenbuchausgabe von Thirteen Orphans. Im Nachhinein gesehen bin ich mit dieser Entscheidung sehr zufrieden. Denn obwohl dieses Buch ein interessantes Magiesystem sowie vielschichtige Charaktere hat und einige der Konventionen des Genres bewusst auf den Kopf stellt, leidet es unter signifikanten Schwächen.
Nachdem der Kaiser gestürzt und ihre Verbündeten vernichtet worden waren, flohen zwölf Magier aus einem mystischen China in unsere Welt. Um die Nachfahren ihres Kaisers auch in Zukunft beschützen zu können, banden sie ihre Magie an eine spezielle Form des Mahjong.
Doch schon nach einigen Generationen, wissen nur noch wenige Abkömmlinge von ihrer Herkunft und ihrer Begabung.
Bis vor kurzem dachte Brenda Morris, die Geschichten ihres Vaters über exotische Länder, mächtige Magier und aufregende Abenteuer, sein eben nur das - Geschichten. Doch ein Ausflug nach L.A. stellt ihr Weltbild auf den Kopf. Denn die Feinde des Kaisers haben die Zwölf nicht vergessen und sind ihnen in diese Welt gefolgt.
Nur noch fünf der ursprünglichen Zwölf sind noch im Spiel: der Tiger, der Hund, der Hase, der Hahn und eine kleine Ratte.
Für diese Reihe hat Lindskold eine interessante Gruppe von Charakteren zusammengestellt, die im Laufe der Handlung glaubhafte Charakterentwicklung durchlaufen. Der Anführer der Zwölf und ehemaliger Kinderstar, Pearl Bright stiehlt dabei der etwas naiven Studentin Brenda die Show.
Doch das Interessanteste an Thirteen Orphans ist das Magiesystem. Es hat seine Wurzeln in chinesischer Mythologie (so ist jedem der Zwölf ein chinesisches Sternzeichen zugeordnet, für Ungeübte ist Mahjong ein vereinfachter Zugang zur Magie, etc). Auch wenn die Handlung in den USA spielt, bekommt sie dadurch ein ganz anderes Flair - wird neu und aufregend. Leider steigt damit die Lernkurve stark an. Für jemanden wie mich, der von Mahjong keine Ahnung hat, wird es schwer fallen, das Spiel und die Symbole zu visualisieren. Lindskold investiert viel Zeit und Aufwand um das Verständnis zu erleichtern, büßt damit aber an Spannung und Tempo ein.
Überhaupt sind Spannung und Tempo die großen Schwachpunkte von Thirteen Orphans. Dabei wäre in der Geschichte ausreichend Potential vorhanden und in manchen Szenen leuchtet es auch auf. Aber zum Großteil besteht das Buch aus einer Aneinanderreihung von inneren Monologen, Beschreibungen und Krisensitzungen. Sobald nur eine Kleinigkeit passiert oder eine neue Erkenntnis gemacht wird treffen sich die Verbündeten zu seiner Krisensitzung und diskutieren sie ausführlich. Das mag realistisch sein, aber auf Dauer auch langweilig.
Thirteen Orphans ist ein interessantes Buch, aber kein spannendes. Auf Dauer kann diese Taktik nicht gut gehen, denn die meiste Lernarbeit wurde in diesem Buch bereits absolviert. Will Lindskold mit den anderen Bänden dieses Zyklus reüssieren, muss sie sich stark steigern.
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