10.11.2009

Rezension: "On the Edge" von Ilona Andrews

Titel: On the Edge

Autor: Ilona Andrews

Genre: Paranormal Romance

Seitenanzahl: 336

Erscheinungsdatum:
09/09

Bewertung: 9 von 10 Sternen

Reihe: On the Edge, ...



Arme Ilona Andrews, die Coverfee scheint ihr nicht gesonnen zu sein. Das Cover für On the Edge ist sogar noch hässlicher und amateurhafter als die für die Kate Daniels Reihe. Wüsste ich nicht genau, wie hervorragend das Autorenduo schreibt, ich hätte mir das Buch nie gekauft.

Rose lebt in der Edge, dem schmalen Streifen Land, in dem das magische Weird und das Broken (die Welt, wie wir sie kennen) überlappen. Um ihre zwei kleinen Brüder zu versorgen putzt Rose Büros im Broken. Ihre Mutter ist tot, ihr Vater wieder einmal auf der Suche nach Abenteuer, ihr Großvater hockt als Zombie in der Gartenhütte und als Edger hat sie keine gültigen Papiere. Aber Rose zieht ein Leben am Existenzminimum, dem als Gebärmaschine und Mätresse vor. Denn Rose besitzt soviel magisches Potential wie die stärksten Adeligen im Weird, was sie zwar nicht standesgemäß, aber begehrtes Zuchtmaterial macht. Man versuchte es mit Tricks, Verführung und Gewalt, doch dank ihrer (damals noch intakten) Familie, konnte sie die auch die Hartnäckigsten abwehren.
Nun steht wieder ein Adeliger aus dem Weird vor Roses Gartentür und verlangt von ihr die Seinige zu werden. Der jungen Frau bleibt keine Wahl und sie geht auf Declans Deal ein. Wenn er es schafft drei, von ihr bestimmte Aufgaben zu erfüllen, wird Rose ihm ins Weird folgen. Doch zur selben Zeit wie Declan, taucht eine mysteriöse Bedrohung in der Edge auf. Große Hunde mit einer fremdartigen, bösen Aura fallen Menschen an, zerfleischen sie und rauben ihnen ihre Magie. Woher kommen sie und wichtiger noch, wie kann man sie vernichten?

On the Edge wird als Paranormale Romance vermarktet und dementsprechend liegt der Fokus mehr auf einer Liebesbeziehung als in den Kate Daniels Romanen. Mir persönlich wurde es manchmal zuviel des Guten (nach den ersten drei Mal habe ich verstanden, dass Declan ein heißer Typ ist), aber für Paranormale Romance geht Ilona Andrews sehr sparsam mit durchgehenden Hormonen und überbordenden Gefühlen um. Zum Teil liegt das daran, dass Rose für ihre Familie verantwortlich ist und das Glück ihrer kleinen Brüder vor das eigene stellt. Da die Konsequenzen ihrer Handlungen ungleich weiter reichen, denkt sie mehr mit ihrem Kopf und weniger mit ihrer Libido als andere Heldinnen. Dass Declan sich anfänglich als arroganter, anmaßender Hund präsentiert, der das Familienglück bedroht, sorgt zusätzlich für Konflikt. Erst langsam lernt Rose mehr über seine wahren Motive sowie guten Eigenschaften und lässt Gefühle zu. Mir hat dieser Aspekt sehr gut gefallen.
Weiters ist mir positiv aufgefallen, dass sich nicht alles um Declan und Rose dreht. On the Edge hat ein plastisches Setting, eine spannende Handlung, die auch ohne Liebesgeschichte funktionieren würde und Nebencharaktere, die mehr sind als nur Statisten. Vor allem die alte verrückte Elsie mit ihren Teddybären (Mr. Pitt, Mr. Cloony, Mr. Bana & Co) und Roses Brüder haben es mir angetan. Wer den 8jährigen Changling Jack, mit den Instinkten einer Katze, und den 10jährigen Nekromanten Georgie, der an seiner Fähigkeit zugrunde geht, nicht liebt, dem ist nicht zu helfen.
Abgesehen davon, dass dem Genre entsprechend das Happy End für Rose und Declan vorprogrammiert ist, ist die ziemlich spannend, sobald sich die Puzzleteile zusammenfügen. Wie immer spart Ilona Andrews nicht an Blut und Eingeweiden - es kann ganz schön brutal zugehen. Aber auch Humor ist immer wieder präsent und lockert angespannte Situationen auf.

On the Edge ist ein gelungener Serienauftakt zu einer Paranormalen Romancereihe, die mehr bietet als nur eine Liebesgeschichte. Derzeit steht Ilona Andrews für ein weiteres Edgebuch unter Vertrag, doch ich bezweifle nicht, dass weitere folgen werden.

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